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Kategorie: Teddys
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Anders als viele andere Spielsachen gibt es den Teddybären erst seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine Vorgänger - Nachziehbären, Bärenfiguren als Zoo- bzw. Waldtiere und geschnitzte Bären - waren Nachbildungen der Natur und gelten deswegen nicht als Teddy, der nur noch entfernt an seine natürlichen Vorbilder erinnert.

Teddys der Anfangszeit (1903-1910)

 

 

Die sehr frühen Teddys ähneln ihren natürlichen Verwandten noch sehr stark.

Sie können mit Holzwolle oder Kapok gefüllt sein. Ihre Pfotenbesätze bestehen aus Filz, ihre Augen sind meist schwarze Schuhknopfaugen. Ihr Fell besteht grundsätzlich aus Mohair, da es noch keine Kunstfaserplüsche gab.

Ihr Gelenksystem besteht nicht immer aus den bekannten Pappscheiben, sondern kann auch aus den Teddy durchlaufenden Drähten bestehen.

 

 

Frühe Teddys (1911 - 1929)

Die frühen Teddys ähneln immer noch ihren Verwandten in freier Wildbahn.

Jedoch sind ihre Nasen kürzer, so dass sie freundlicher aussehen. Ihre langen, gebogenen Arme verkürzen sich allmählich und der Buckel verschwindet bis zum Ende der 20er Jahre.

Die Teddys sind meistens mit Holzwolle oder Kapok gefüllt. Ihre Pfotenbesätze bestehen meistens aus Filz.

Ihre Augen, die zunächst noch aus Schuhknopfaugen bestehen, werden immer häufiger durch hintermalte oder durchgefärbte Glasaugen ersetzt. Das Gelenksystem besteht aus den bekannten Pappscheiben.

Das Fell besteht grundsätzlich aus Mohair, da es noch keine Kunstfaserplüsche gab. In der Kriegszeit experimentiert Steiff mit einem Zellulose-Ersatzplüsch und auch Baumwollplüsch kommt zuweilen vor.

 

 

 

Teddys der 30er Jahre (1930-1939)

 

Die Teddys sollen niedlicher werden, indem sie dem Kindchenschema anglichen werden. Ihre Köpfe sind im Verhältnis zum Körper größer, die Gliedmaßen sind kurz und kräftig, die Füße werden kürzer und fast rund. Ihre Nasen sind kleiner, um ihren kindlichen Ausdruck zu unterstreichen. Die Arme können immer noch gebogen sein, wirken im Verhältnis zum Körper jedoch oft unproportioniert kurz.


Die Teddys sind immer noch mit Holzwolle gefüllt. Ihre Pfotenbesätze bestehen häufig aus Filz, aber auch andere Materialien wie Baumwolle oder Lederimitat, kommen vor.Die Augen sind hintermalte oder durchgefärbte Glasaugen. Das Gelenksystem besteht aus den bekannten Pappscheiben.

Ihr Fell kann aus Mohair bestehen, doch immer öfter kommen auch Kunstfaserplüsche zum Einsatz. Angesetzte Nasen aus andersfarbigem und/oder kürzerem Plüsch kommen in Mode. Die Jahrmarktteddys, die an Losbuden gewonnen werden, weisen oft recht schrille Farben und Farbkombinationen auf.

30er Jahre Teddys unbekannterer Firmen sind oft sehr merkwürdig proportioniert und an diesen "falschen" Teddyproportioenen erkennbar.

 

 

Nachkriegsteddys (1945-1955)

 

Die Teddys sollen niedlich aussehen. Das Kindchenschema wird ausgeprägter. Ihre Köpfe sind im Verhältnis zum Körper größer, die Gliedmaßen sind kurz und kräftig, die Füße werden kürzer und fast rund. Ihre Nasen sind kleiner, um ihren kindlichen Ausdruck zu unterstreichen. Sehr oft werden sogenannte Teddybabys angeboten, die mit ihren meist nach unten gerichteten Pfoten, ihren großen Stehfüßen und ihren häufig geöffneten, lachenden Mund sehr fröhlich aussehen.

Neben den bei fast allen Firmen angebotenen Babys gibt es auch Teddys in klassischerer Form. Angesetzte Nasen aus andersfarbigem und/oder kürzerem Plüsch sind erneut gefragt, jedoch erscheint mir die Farbwahl meist geschmackvoller. Dieser Umstand ändert sich währen der 60er/70er Jahre, wo erneut schrille Farben die Teddys "zieren".

 

Ein neues Hygiene- und Sicherheitsbewusstsein führt zu Veränderung in der Ausrüstung des Kinderspielzeugs: die Glasaugen werden durch Patent-Sicherheitsaugen aus Kunststoff ersetzt, das Fell ist immer häufiger aus waschbaren Kunstfasern, die Holzwolle weicht einem waschbaren, weichen Innenleben. Das Gelenksystem besteht jetzt häufiger aus Kunststoffscheiben, da die Pappscheiben beim Waschen kaputt gehen.

Die Teddys der Nachkriegszeit haben vom Aussehen her nicht mehr viel mit ihren Vorfahren vom Beginn des 20. Jahrhunderts zu tun (Ausnahme: die klassischen Teddys von Steiff), wirken aber wieder besser proportioniert als viele der Teddys aus den 30er Jahren.