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Kategorie: Puppenküchen
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Maße: 100cm lang, 52cm breit, 48 cm hoch; Höhe mit Beinen: 120 cm



Seltener als die üblichen Puppenstuben und -küchen sind Gehäuse mit Beinen, sogenannte Standgehäuse. Zum einen benötigten sie mehr Platz, zum anderen waren sie auch teurer, so dass sie nicht so häufig verkauft wurden. Oft handelt es sich bei ihnen um die Einzelanfertigungen von Schreinern.

Die Beine dieses Gehäuses haben ein Holzgewinde (bei dreien noch intakt), das von unten in entsprechende Öffnungen von zwei Leisten geschraubt werden kann. Seitenteile und Rückwand sind ebenfalls verschraubt, so dass ein platzsparendes Verpacken zwischen den Weihnachtsfesten möglich war. Diese Möglichkeit muss häufig genutzt worden sein, denn die Schraublöcher sind ziemlich mitgenommen und wurden immer wieder durch weitere Löcher ergänzt.

Besonders hübsch am Gehäuse in gutem Originalzustand ist neben den Frontsäulen der bemalte Fußboden. Was man vielleicht nicht so gut erkennt: der äußerste, sehr helle Streifen hat auch ein Fliesenmuster.

Die hier gezeigte Standküche stammt vermutlich aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts. Beim Kauf waren zwar die 20er Jahre als Entstehungszeitraum angegeben, doch sprechen hier einige Details für ein höheres Alter: die Gründerzeit-Abschlusssäulen, die ausschließliche Bemalung (keine Tapeten), die Farbgestaltung sowie die Wandaufteilung mit der sehr hoch sitzenden Bordüre.

Es dauerte zwei Jahre, bis ich größenmäßig passende Gründerzeitmöbel fand. Die vermutlich aus Birnholz gefertigten Teile sind sehr gut und sehr detailreich verarbeitet.