Format (L/B/H): 80cm x 40cm x 35cm

Ein ganz besonderes Stück ist dieses Puppenhaus, das einst in der Schweiz gebaut und dann nach Deutschland geliefert wurde. Ich habe bislang nicht in Erfahrung bringen können, ob es sich um eine Einzelfertigung handelt oder ob derartige Häuser serienmäßig hergestellt wurden.

Der Verkäufer schrieb dazu:

Ich habe vor kurzem eine alte Puppenstube und einen alten Kaufmannsladen auf dem Dachboden gefunden. Beide sind so ca. 40x80 cm groß. Ich habe auch den großen Verdacht, dass beide zusammen unser altes Haus darstellen sollen. Es bestehen sehr viele Ähnlichkeiten, zumal früher ein "Tante Emma" laden in unserem Haus war. Laut der alten Holzkisten, in denen sie aufbewahrt wurden, müsste es eine Spezialanfertigung sein. Die Holzkisten haben die Aufschrift "J.F. Weilamann, Rebstein, St. Gallen / Schweiz" und wurden an unser Haus geliefert. Ein weiteres Indiz für eine Spezialanfertigung ist die Tatsache, dass das Schild, auf welchem auf der einen Seite "Droguerie Merkur" steht, auf der anderen Seite "Geschwister" und dann unseren Familiennamen trägt.
Die Maße von den Holzkisten sind einmal 90x54x45 und einmal 100x38x38.

Ich muss wohl nicht erwähnen, welch ungeheures Glück es ist, Puppenstuben in ihren originalen Versandkisten zu erhalten. Ebenso groß ist das Glück, dass Puppenstuben über 100 Jahre so gelagert werden, dass sie nur wenige Alterspuren zeigen. Und wenn es sich dabei um Stuben handelt, die mit Ausnahme der Bodenplatte komplett aus Papier und Pappe bestehen, dann ist ein guter Erhaltungszustand noch viel seltener.

Die Stuben sind eindeutig von dem selben Menschen gefertigt worden. Sie bestehen aus sehr langen Pappstreifen, die dann zu Wänden und Bauteilen der Außenwand geknickt und geklebt wurden. Die Fenster sind verglast und mit Gardinen hinterlegt, auch wenn sie nicht vom Innenraum aus gesehen werden. Die gesamte Gestaltung ist ausgesprochen liebevoll und detailliert.

Die Regale, Schubladen, Tresen, Ofen und Petroleumspender im Kaufladen bestehen aus mit Schmuckpapieren beklebten Pappen.

Von der Pappmöblierung der Stube ist leider nur noch eine Sitzgruppe erhalten. Der Rest wurde in den 30er-50er Jahren gegen stabile, dann zeittypische Möbel ausgetauscht. Ich habe alle Möbel, die nicht der Entstehungszeit der Stube entstammen, entfernt und hoffe nun darauf, die Stube im Laufe der Zeit mit passenden Pappmöbeln ausstatten zu können. Natürlich werden die Möbel in einer der Transportkistenaufbewahrt, weil sie zu der Geschichte der Stube gehören.

Ich habe überlegt, ob ich die Stuben unter der Rubrik "Puppenhäuser" einstellen soll, denn sie sind als Einzelstuben hergestellt. Man kann sie zwar stapeln, jedoch kann man dann das Schild der Drogerie nicht montieren, weil es mit den Fenstern der Stube kollidiert. Zudem fehlt dann optisch ein Dach. Auch zum Spielen sind die beiden Gehäuse besser geeignet, wenn sie nebeneinander stehen. Dennoch gehören sie zusammen und daher ordne ich sie hier ein.