Der große Tag ist da - unter erheblichen finanziellen Aufwendungen wurde ein ganz besonderer Schatz erstanden: ein Blechherd aus der Zeit der Jahrhundertwende, der Traum eines jeden Puppnküchensammlers. Damit der Schatz erhalten bleibt und wirklich eine Zierde ist, bedarf er einer gewissen Pflege. Blechherde, die tatsächlich zum Benutzen geeignet waren und entsprechend beheizt wurden, sind heute - gerade von innen - meist recht verrostet. Anders als bei dem meisten Blechspielzeug wurden für die Herde jedoch recht dicke Bleche verwendet, so dass sie nur sehr selten wirklich durchgerostet sind. Da Rost die unangenehme Eigenschaft hat, weiter zu "fressen", muss er weitestmöglich entfernt werden. Der Innenraum des Herdes, der oft am stärksten betroffen ist, ist längst nicht immer erreichbar und kann daher nur durch regelmäßiges Einfetten - am besten mit Balistol (Waffenöl) - vor dem Weiterrosten bewahrt werden. Beim Zubehör und der nicht lithografierten bzw. lackierten Herdfläche ist die Rostentfernung kein Problem, wenn auch recht zeitaufwändig.

Die Blechtöpfe und die Herdfläche des hier gezeigten Herdes wiesen Rost in unterschiedlicher Ausprägung auf. Die wichtigste Aufgabe bei diesem Herd besteht im Entrosten. Zunächst werden mit einer feinen Drahtbürste die losen Rostpartikel entfernt. Nun wird mit nicht zu grobem Schleifpapier (Körnung 120 oder feiner!) der gesamte Rost weggeschliffen. Hierbei bewährt sich der Einsatz von Multischleifgeräten, die es mit den verschiedensten Schleif- und Polierköpfen gibt.

TIPP: Immer nur in einer Richtung schleifen, da die Schleifspuren eventuell sichtbar bleiben.

Wenn der Rost entfernt ist, kann man die Flächen mit Polierpaste und einem Stück Filz behandeln, um die Schleifspuren zu entfernen. Die Messingteile werden (ohne vorheriges Schleifen!!!) mit einer speziellen Politur für Messing (und andere Buntmetalle) eingerieben und dann so lange poliert, bis sie ihre ursprüngliche Farbe und einen schönen Glanz haben.

TIPP: Messingpolitur hinterlässt hässliche weiße Streifen an allen Kanten. Daher nach dem Polieren das gesamte Stück mit einem feuchten Tuch abwischen. Das Tuch dabei möglichst oft ausspülen, sonst gibt es einen weißlichen Film auf der Fläche.

Auch die Töpfe bzw. das Wasserschiffchen haben durch die Behandlung gewonnen. Damit der Glanz erhalten bleibt, sollten die frisch geputzten Teile eingefettet werden. Am besten ist Balistol, das aber nicht gut riecht (wie nasser Hund). Vaseline ist eine geruchsneutrale Alternative.