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In diesem Bereich haben nicht so viele Veränderungen stattgefunden wie in anderen Bereichen. Was mich hier besonders fasziniert, ist - wie sehr häufig - die detailgetreue Fertigung der Spielzeugminiaturen.

Bevor einige schlaue Menschen unser Leben durch die Erfindung, Herstellung und den Verkauf von elektrisch betriebenen Küchengeräten bereicherten und bevor Supermärkte uns mit Zuckerwürfeln, Kräuterstreuern, garfertigen Fleischstücken und Tiefkühlkost das Leben erleichterten, mussten alle Zutaten (frisch und getrocknet) von der Hausfrau, der Köchin oder Küchenmagd von Hand zerkleinert werden.

Auf dem Land war es noch bis in das 20. Jahrhundert hinein üblich, in der Küche das Kleinvieh zu halten, zu schlachten und alles Fleisch mit Säge und Beil zu zerlegen. Dazu gab es den hölzernen Hackstock mit dem entsprechenden Werkzeug. Die frühen Beile aus der Puppenwelt haben richtige Klingen mit geschärfter Schneide. Spätere Modelle sind aus dünnem Blech ohne richtige Schneide.

Die hier gezeigten Hackstöcke Zum Zerkleinern von Gemüse und frischen Kräutern wurde - damals wie teilweise auch heute noch - Wiegemesser verwendet. Es gibt die einfacheren Wiegemesser mit einer Klinge sowie solche mit einer Doppelklinge. Zunächst zeige ich Euch hier drei einfache Wiegemesser im Größenvergleich. Das größte ist ein Original-Wiegemesser, die beiden anderen stammen aus Puppenküchen. Man sieht gut, dass es für jeden Maßstab Miniaturen gab: Miniaturen für die Puppenstube, Miniaturen für die Kinderhand, die eigentlich etwas zu groß für die Stuben sind, mit denen das Kind jedoch wirklich zerkleinern konnte. Alle haben richtige, scharfe Klingen wie das Original - ohne Größenvergleich kann man nicht erkennen, ob sie echt oder Miniaturen sind, oder?

Auch die doppelklingigen Wiegemesser gab es in dieser Größenvielfalt. Sie sind etwas seltener als die einfachen und zumindest bei den Miniaturen auch immer etwas teurer. Alle drei sind funktionstüchtig und haben geschärfte Klingen.

Getrocknete Kräuter und bei Bedarf auch getrocknetes Gemüse wurden mit Mörser und Stößel aus Metall zerkleinert, da Mörser aus Holz das Aroma minderten. Für das Zerreiben von Zucker waren Alabaster-Mörser und -Stößel gebräuchlich. Um den Zucker überhaupt in dem Mörser zerreiben zu können, musste er von großen Zuckerhüten abgebrochen werden. Zu diesem Zweck gab es Hammer und Meißel, Zangen oder spezielle Zuckerbrecher.

Zum Stampfen von Kartoffeln und anderen weichgekochten Gemüsesorten gab es - damals wie heute - Kartoffelstampfer, die allerdings etwas anders aussahen. Komfortabler war der Einsatz einer - natürlich ebenfalls nur von Hand betriebenen - Gemüsepresse.